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Todesmutig

Hallo da draußen!

Na guckt ihr Fußball? Oder habt ihr so gar nichts für das runde Leder übrig?

Also ich bin ja jetzt nicht so der große Fan, aber ich gebe zu: vorigen Samstag habe ich mich auch hinreißen lassen. Nun ja... mein Fazit? Ich habe auch mit fast 47 Jahren noch keinen blassen Schimmer, was ein Abseits ist.... Was dagegen vergeigte Chancen sind weiß ich aber schon - spätestens nach dem letzten Spiel unserer Nationalelf. Ich sag jetzt mal "unserer" - weil ich sehe die Deutschen immer noch als meine Mannschaft an. Geht ja auch nicht anders... von den Norwegern ist ja weit und breit keine Spur zu sehen beim Fußball :-) :-) Jedenfalls nicht von den Männern.

Momentan kämpfe ich wieder an verschiedenen Fronten. Was heißt wieder... immer noch. Allerdings ist eine Herausforderung dazugekommen, die ich persönlich als die furchtbarste empfinde. Sie verlangt mir alles ab und lässt mich mit dem Gedanken spielen, meine Arbeit bei Kroken Caravan für die nächsten 2 Monate niederzulegen.

Kennt ihr Alfred Hitchcocks "Die Vögel"? Sicher kennt ihr das. Nun, jetzt müsst ihr euch statt dieses schwarzen Geflügels aus dem Film nur Möwen vorstellen. Große, dicke und sehr böse Möwen. Die es tatsächlich gewagt haben, dem Adler-Dummy auf dem Dach zu trotzen und ihre Nester über meinem Bürofenster zu bauen.

Wer mich kennt weiß, dass ich panische Angst vor Vögeln habe. Und damit meine ich alles, was Federn und Flügel hat. Einen Adler in luftigen Höhen finde ich wahnsinnig schön und majestätisch - solange er da oben bleibt. Meine Freundin Gabi und ihr Mann Bernd können ein Lied von meiner Phobie singen: Als ich noch in Deutschland auf ihrem Pferdehof zugange war, musste Bernd seine Tauben wegsperren, bevor ich den Hof betreten habe. Tja, ist halt so. Aber absolut nichts, gaaaar nichts ist so abartig allgemeingefährlich wie eine heckende Möwe, das sage ich euch. Die hocken auf der Dachkante und warten, bis ich mit dem Auto gefahren komme und aussteige. Da geht das Gekreische schon los und ehe ich mich versehe, stürzen sie sich in die Tiefe und machen höchstens 5 Meter über meinem Kopf eine Vollbremsung und drehen ab. Mit richtig viel Glück bekommt man noch eine ordentlich Ladung verdautes Möwenessen ab.

Ich habe nichts gegen Tiere, wirklich nicht. Im Gegenteil. Meine Kollegin Christine sagt, ich müsste mal meine Einstellung ändern, wenn ich über diese Mistviecher schimpfe. Sie verteidigen nur ihre Nester. Na und?? Alle anderen Vögel legen auch Eier, und die führen sich auch nicht auf wie das blanke Böse. Aber wisst ihr, was am schlimmsten ist? Die scheinen es nur auf mich abgesehen zu haben. Alle anderen lassen sie halbwegs in Ruhe. Vielleicht liegt es auch an Wolfskin, denn wenn er dabei ist, sind die Biester besonders gefährlich. Eine ist sogar mal erst knapp über seinem Rücken abgedreht! Also da hört der Spaß für mich dann doch auf. Ich gehe jetzt nur noch mit Schirm aus der Gebäudetür, mit dem ich ihnen gleich von Anfang an drohe. Das wirkt halbwegs. Bin ich froh, wenn diese bekloppten Viecher ihre angriffslustige Phase hinter sich haben und ich nicht mehr um mein Leben bangen muss. Und ja, Christine, du kannst sagen was du willst: Ich hasse Möwen aus tiefster Seele. Mich nervt ihr ohrenbetäubendes Gekreische den ganzen Tag und ich habe null Verständnis für ihre Angriffswut. Als wöllte ich denen ihre Eier klauen. Pfui Deibel.

Dabei habe ich so einen wunderschönen Arbeitsweg, schaut mal, so sieht es zur Zeit morgens um 6 bei mir aus:

Herrlich, gell? Ich halt oft schnell an, um den Ausblick in mich aufzunehmen. Es ist so schön!

Letzten Samstag brannten überall in Isfjorden -wie auch in ganz Norwegen und Skandinavien- die Mitternachtsfeuer, mit dem man den längsten Tag des Jahres feiert.

Man nennt die Feuer auch Sankt-Hans-Feuer, oder kurz: an diesem Tag ist Sankt Hans. Dieser wird ursprünglich am 23 Juni gefeiert, dem Vorabend des Johannistages - dem Tag, an dem Johannes der Täufer geboren wurde. Ihm zu Ehren gibt es den Sankt-Hans-Tag, der heute jedoch eng mit der Feier des Mittsommers verbunden ist. Die meisten Feuer findet man in den Küstenregion Norwegens, da die Sankt-Hans-Feuer zur Erinnerung an Johannis den Täufer in der Nähe von Wasser entzündet werden. Traditionell tragen die Frauen Blumenkränze im Haar und man tanzt die ganze Nacht um das Feuer. Nun ja, heutzutage wird es nur noch selten so zelebriert, aber von seiner Faszination haben die Sankt-Hans-Feuer und die Sommersonnenwende nichts verloren.

Das größte Sankt-Hans-Feuer, und damit im Guinessbuch der Rekorde, gibt es jedes Jahr gar nicht so weit weg von mir - in Ålesund. Dort schichten mutige Freiwillige in 3 Monaten über 4000 Holzpaletten auf - von Hand! Ohne Kran, ohne Technik. 2016 erreichte der Turm weltrekordhohe 47,50 Meter! Das Feuer wird von einem Fallschirmspringer an der Spitze entzündet und von Feuerwehrschiffen in Schach gehalten. Tausende Besucher schauen sich jedes Jahr das Spektakel an - am besten natürlich vom Boot aus! 2 Tage lang brennt das slinningsbålet, das Mitternachtsfeuer. Schaut euch das Video an.. ist das ein Wahnsinn?!

Nun ist Mittsommer vorbei, und die Tage werden wieder kürzer. Aber noch sind die Nächte hell und die Tage lang... Bis spät abends bin ich weiter in der Ferienwohnung zu Gange, und es geht voran!

Eigentlich wollte ich euch keine Bilder mehr zeigen, wegen dem Überraschungeffekt. Aber diejenigen unter euch, die schon gebucht haben, finden es wahrscheinlich schon ganz schön wenn sie sehen, dass sie bei Anreise in eine schöne Ferienwohnung kommen und nicht einem Betrüger aufgesessen sind, der sie um ihre Anzahlung geprellt hat. Dann hätte ich das aber ganz schön clever angestellt, wa? :-)

Die grössten Fortschritte sieht man natürlich im Bad. Die Dusche ist fast fertig gefliest (mein Fliesenleger kann leider immer nur Sonnabends ein paar Stunden seiner wertvollen Zeit abknapsen, deswegen zieht es sich auch so lange hin), Schlafzimmer fertig gemalert und der Fernsehschrank im Wohnzimmer steht auch schon. Wichtig, damit die Gäste ihre Lieblingsserien oder Fußball nicht verpassen.

Guckt mal, ein Teil des zukünftigen Badezimmers davor und jetzt:

Die Trennwand habe ich komplett rausgerissen und eine neue wieder hingesetzt, um das dicke Abflussroht zu verkleiden und sie gleich als Duschwand zu nutzen.

Aber ich werde echt froh sein, wenn alles fertig ist und ich Pinsel, Spachtel & Co erstmal in die Ecke schmeißen kann. So langsam geht die Lust flöten.... Heute habe ich das erste Mal flüssige Rauhfaser gestrichen. Mein Paps hätte mir ruhig sagen können, dass ich da am besten so ein Ganzkörperkondom anziehen sollte! Denn die kleinen Holzteilchen in der Farbe kleben natürlich nicht nur an der Wand, sondern fliegen auch wie kleine Hagelkörner in meine Richtung. Aber -das muss man ihnen lassen- sie nehmen echt Unebenheiten an der Wand weg und vertuschen auch mal ein paar Spachtelfehler.

So ihr lieben Leute, nun werde ich langsam mal den Tag zur Neige gehen lassen und mein dunkles Rollo im Schlafzimmer seiner Bestimmung zuführen. Es schläft sich tatsächlich besser, wenn einem die Sonne nicht ins Gesicht scheint...

Ich wünsche euch eine gute Nacht und einen guten Start in den morgigen Wochenteiler! Wolfskin wartet schon auf sein Betthupferl - heute mit einer Herznase. EIn gelbes Blütenblatt hat sich hartnäckig da festgesetzt, und runter machen lassen will er es sich auch nicht. Ein richtiger Herzbube, mein Schatz.

Nachti!

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